Test: D/A-Wandler Burmester 113
Die abschließende analoge
Vorstufe ist konsequent
sym m etrisch aufgebaut
Das für die Signalverarbeitung
verantwortliche Board wird von einem
separaten analogen Netzteil versorgt
Eine LED über der „Bluetooth“-Taste
zeigt an, welcher Subband-Codec ge-
rade geschickt wird. Burmester unter-
stützt
sowohl
den verlustbehafteten
und kostenfreien „SBC“- als auch den
„APT-X“-Codec, was gerade für die
wichtig ist, die über die Drahtlosver-
bindung ein Maximum an Qualität
schicken wollen. Den optimalen Über-
tragungscodec wählt der 133 selbst-
ständig aus, es kommt halt darauf an,
welcher Codec von Ihrem Mobilte-
lefon unterstützt wird. Und das ist
gar nicht mal unspannend. Der „SBC
High” Modus ist aufgrund der höheren
Bandbreite der klanglich bessere, es
kommt jedoch auf das Mobiltelefon
an. iPhones beispielsweise unterstützen
diesen Codec seit Firmware-Version
4.3, jeder Besitzer eines halbwegs mo-
dernen Apple-Telefons ist also auf der
sicheren Seite. Leider kann ich nicht
jedes Handy darauf prüfen, das Inter-
net weiß so etwas aber, falls Sie es für
Ihr Handy genau wissen wollen.
Klanglich anspruchsvoller wird es na-
türlich trotzdem, wenn man ihn per
USB mit dem Computer verbindet.
Und
Burmester
vernachlässigt
die
USB-Anbindung auch nicht im Ge-
ringsten. Der Transfer erfolgt asyn-
chron bis 192 kHz in 24 Bit, außerdem
versteht der 113 auch alle Frequenzen,
die sich darunter befinden (48, 88,2
kHz und so weiter), nativ. Man kann
also getrost Kernel-Streaming-Treiber
verwenden, ohne Angst haben zu müs-
sen, die Wiedergabe einzelner Stücke
wird nicht unterstützt. Lassen Sie sich
also nicht vom fehlenden 88,2-kHz-
Aufdruck beeindrucken.
Unter Windows braucht man spezielle
Treiber, um die volle Bandbreite von
192 kHz genießen zu können, am Mac
funktioniert das auch ohne. Wer die
Treiber, die Windows befähigen, USB
Class 2 ansteuern zu können, nicht hat,
schaltet (übergangsweise)
auf USB-
Class 1 um, ein Drücken des USB-
Tasters an der Vorderseite des 113 ge-
nügt dafür.
Natürlich finden auch „klassische“ Zu-
spieler Anschluss. S/PDIF-Eingänge
gibt es jeweils einen in optischer und
elektrischer Form, um beispielsweise
Sat-Receiver oder einen CD-Player
verbinden zu können. Egal, was Sie
dort anschließen, es wird von Signal-
verarbeitung durch den 113 profitieren.
Welche
Wandlerbauteile
verwendet
wurden, kann man leider nicht erken-
nen, aber es sieht mir schwer nach
großen Burr-Browns
aus, außerdem
riecht die Anordnung der „Käfer“ nach
Vollsymmetrie. Auf jeden Fall lassen
sich getrennte Quarze für die 44,1-
und
48-kHz-Sampling-Familien
er-
kennen, direkt nebenan vermute ich
den asynchronen Samplerateumsetzer,
der durch sein Reclocking auch noch
jitterreduzierend wirkt. Nachfolgend
geht’s in eine symmetrische Ausgangs-
stufe, die für die Benutzer normaler
Cinch-Buchsen
außerdem
desym-
metriert wird. Das ist, wenn Sie mich
fragen, ein ganz heißer Ofen, der ganz
wunderbare Töne abzuliefern in der
Lage ist. Es ist jedenfalls eine ganze
Menge Holz für so einen kleinen Ka-
sten. Ich war ehrlich gesagt verblüfft
über die Vielfalt des 113, doch ist das
natürlich nicht das alleinige Kriteri-
um für ein extrem empfehlenswertes
Gerät. Die hinter den Kulissen (im
Gehäuse) ablaufende technische Reali-
sierung ist jedoch genau so, wie ich es
von den Berlinern erwartet habe. Das
ist wie immer penibel sauberes Engi-
neering, bestens bestückt, lecker verar-
beitet. Burmester wissen halt, was sie
ihren Kunden schuldig sind.
Und klingt so ein schnuckelig wir-
kender Wandler denn nun? Ein laut-
hals ausgerufenes „Ja!“ ist meine knap-
pe Antwort. Egal, in was für eine Kette
Sie den 113 einschleifen, er wird den
Klang gehörig putzen. Er sorgt für ei-
Der USB-Eingang arbeitet asynchron und bezieht klaglos Musik bis 192 kHz, 24 Bit
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